NASA Astronaut Walter Cunningham gestorben

NASA Astronaut Walter Cunningham im Apollo 7 Lunar Module | Quelle: NASA NASA Astronaut Walter Cunningham im Apollo 7 Lunar Module | Quelle: NASA

Der frühere NASA Astronaut Walter Cunningham ist tot. Cunningham, der mit Apollo 7 den ersten bemannten Flug im Apollo-Programm der NASA ins All unternahm, starb am frühen Dienstagmorgen in Houston. Er wurde 90 Jahre alt.

NASA Astronaut Walter Cunningham im Apollo 7 Lunar Module | Quelle: NASA
NASA Astronaut Walter Cunningham im Apollo 7 Lunar Module | Quelle: NASA

„Walt Cunningham war Kampfpilot, Physiker und Unternehmer – aber vor allem war er Entdecker. Auf Apollo 7, dem ersten Start einer bemannten Apollo-Mission, haben Walt und seine Mannschaftskameraden Geschichte geschrieben und den Weg für die Artemis-Generation geebnet, die wir heute sehen.“

NASA-Administrator Bill Nelson

1932 in Iowa geboren

Cunningham wurde am 16. März 1932 in Creston, Iowa, geboren. Er absolvierte die Venice High School in Venice, Kalifornien, bevor er 1960 einen Bachelor of Arts mit Auszeichnung in Physik und 1961 einen Master of Arts mit Auszeichnung in Physik von der University of California in Los Angeles erhielt. Anschließend promovierte er 1974 in Physik an der Harvard Graduate School of Business.

Er trat 1951 in die US Navy ein und diente im aktiven Dienst beim U.S. Marine Corps, bis er im Rang eines Colonels in den Ruhestand ging. Er flog 54 Einsätze als Nachtjägerpilot in Korea. Er arbeitete drei Jahre lang als Wissenschaftler für die Rand Corporation. Während seiner Zeit bei Rand arbeitete er an geheimen Verteidigungsstudien im Zusammenhang mit der Magnetosphäre der Erde. Cunningham hat mehr als 4.500 Flugstunden in 40 verschiedenen Flugzeugen gesammelt, darunter mehr als 3.400 in Düsenflugzeugen.

Apollo 7

1963 wurde Cunningham als Astronaut in die dritte Astronautenklasse der NASA aufgenommen. Dort wurde er zum Piloten der Mondlandefähre von Apollo 7 ernannt, welche am 11. Oktober 1968 in Cape Canaveral startete und der erste bemannte Flug eines Apollo-Raumfahrzeuges war.

Logo der Apollo 7 Mission | Quelle: NASA
Logo der Apollo 7 Mission | Quelle: NASA

Ziel der Apollo 7 Mission war es die Leistung des bemannten Command and Service Module (CSM), die Rendezvous-Fähigkeiten von Apollo und die Live-TV-Übertragung aus dem Weltraum zu demonstrieren.

Mit Walter M. Schirra, Jr. und Donn F. Eisele testete er mit der zweiten Stufe der Saturn IB-Rakete die Manöver, die für das Andocken und Rendezvous in der Mondumlaufbahn erforderlich waren. Die Besatzung schloss alle erfolgreich ab, zündete den Motor des Servicemoduls, maß die Genauigkeit der Leistung aller Apollo-Systeme und lieferte die erste Live-Fernsehübertragung der Aktivitäten der Besatzung an Bord.

Die Apollo 7 Crew (v.l.n.r.): Donn F. Eisele, Walter M. Schirra Jr. und Walter Cunningham | Quelle: NASA
Die Apollo 7 Crew (v.l.n.r.): Donn F. Eisele, Walter M. Schirra Jr. und Walter Cunningham | Quelle: NASA

Nach 263 Stunden und über 7,2 Millionen Kilometern im All landete die Apollo 7 Crew am 22. Oktober 1968 im Atlantischen Ozean südöstlich von Bermuda.

Die Apollo 7 Mission hat erreicht, was sich die Crew vorgenommen hatte – das CSM zu qualifizieren und den Weg für die geplante Mission in der Mondumlaufbahn zu ebnen. Eine Mission im nationalen Interesse der USA. Obwohl die Feierlichkeiten nach der Mission vielleicht nicht mit denen für den ersten Orbitalflug des NASA Astronauten John Glenn, im Jahr 1962, mithalten konnten, war die Begeisterung über den Erfolg von Apollo 7 groß.

Zahlreiche Auszeichnungen

Zu Cunninghams zahlreichen Auszeichnungen gehören die NASA Exceptional Service Medal und die NASA Distinguished Service Medal. Für seinen Dienst wurde er in die Astronaut Hall of Fame, die International Space Hall of Fame, die Iowa Aviation Hall of Fame, die San Diego Air and Space Museum Hall of Fame und die Houston Hall of Fame aufgenommen. Cunningham und die Crew von Apollo 7 erhielten außerdem einen Emmy in Form des Special Trustee Award der National Academy of Television Arts and Sciences.